Klavierschule? Zu perfekt. Spielerisches Lernen ist der Schlüssel zum Erfolgserlebnis.
- david schnitter
- 4. Juni
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 18. Aug.
Du willst Klavier lernen? Fang nicht mit Tonleitern an. Und auch nicht mit Theorieheften. Fang an, ein Lied zu spielen, das du kennst, das dich berührt und bei dem du weißt, wie es sich anhören soll. Denn: Was am Anfang zählt, ist nicht die Perfektion oder schön einstudierte Trockentheorie, sondern die Verbindung zwischen dir, dem Song und dem Instrument. Es geht um spielerisches Lernen. Warum? Erfährst du hier.
Gefühl von Sicherheit, Souveränität und Fortschritt
Vielleicht ist es der epische Filmscore von Hans Zimmer, der dich inspiriert, Klavier lernen zu wollen. Vielleicht ist es ein Lied, das du gehört hast und von dem du träumst, es auf den Tasten selbst interpretieren zu können. Vielleicht hast du auch ein Konzert erlebt und hattest die Sehnsucht, so wie der Pianist oder Keyboarder da oben auf der Bühne spielen zu können. In jedem Fall hast du ein Bild im Kopf: Das von dir, bei dem du bald schon selbst so schön spielen kannst.
Und wenn du dich nun mit diesem Bild im Kopf ans Klavier setzt, zählt ein Grundsatz: Überfordere dich nicht sofort. Denn sonst kann das Bild im Kopf schnell zur Starre werden. Vor allem dann, wenn du dich erst mal durch Theorie quälst.
Der perfekte Einstieg ins Klavierspiel ist – anders als du vielleicht annimmst – nicht das Lernheft, nicht die Tonleiter, nicht das Lesen von hieroglyph wirkenden Noten und auch nicht die trockene Rhythmusübung. Es sind die ersten Tastenberührungen und die Töne, die sie hervorrufen. Es sind die Intuition und der Spaß und die Emotion dabei. Es ist die Verbindung zum Instrument.
Genau das sollte Klavierunterricht anstreben. Nicht Perfektion ist das Stichwort, sondern eine Form von Sicherheit und das Gefühl, die Sequenzen eines Liedes Stück für Stück souverän zu meistern und voranzukommen.
Der Erfolg hängt an der Wahl des Songs
Du ahnst es sicher: Damit du das Gefühl von Sicherheit und souveränem Fortschritt hast, kommt es auf die Wahl des richtigen Songs an. Je schwerer ein Song zu spielen ist, desto mehr Theorie braucht es vorab und desto weniger kann man sich ihm spielerisch und locker-leicht annähern.
Achte darauf, dass du Titel wählst, dessen Melodie du kennst, dessen Rhythmus eingängig und einfach ist und der keine super anspruchsvolle Fingerkoordination voraussetzt. Also: Wenig verschiedene Töne oder Tonhöhen.
Das bedeutet nicht, dass du mit „Alle meine Entchen“ anfangen solltest. Das ausgesuchte Stück darf ruhig etwas hermachen. Ein Titel wie „River flows in You“ von Yiruma wäre für den Start aber beispielsweise sehr ambitioniert, selbst wenn du das Tempo deutlich reduzierst. Es ist essenziell, dass das Stück zugänglich ist.
Beispielsweise:
„Freude schöner Götterfunken“, van Beethoven: Ein schönes Stück mit starker inhaltlicher Botschaft und Tiefe. Die Melodie ist vertraut. Der Rhythmus ist denkbar simpel. Und die Fingerbewegungen auf der Klaviatur sind gerade für Unerfahrene sehr einfach zu spielen.
„Una Mattina“, Ludovico Einaudi: Ja, Einaudi ist ein Meister an den Tasten, aber dieses Stück ist auch für Anfängerinnen und Anfänger geeignet. Modern, meditativ und minimalistisch. Klare Struktur, viel Wiederholung und große Emotionen, wenn man denn diese ruhige Start des Spielens mag.
„Für Elise“, van Beethoven: Ja, wirklich. Viele glauben, das Stück sei schwer. Gerade der berühmte erste Teil ist aber erstaunlich zugänglich. So sehr, dass die meisten unserer Schülerinnen und Schüler ihn schon nach der ersten Stunde deutlich erkennbar und flüssig spielen können.
„Requiem for a Dream“, Clint Mansell: Ein dramatisches, kraftvolles Gänsehautstück. Auch dieses wirkt schwerer, als es ist. Die Harmonien sind eingängig und das Pattern schnell erlernbar.
Schlüsselrolle Spielerisches Lernen
Beim Klavierspielen geht es nicht darum, Wissen auswendig zu lernen. Es geht darum, visuelle, haptische und auditive Reize als Muster im Gehirn zu verankern. Näheres dazu erklären wir in einem anderen Beitrag: Klavier lernen ist wie Tanzen mit den Fingern.
Und gerade weil es um die Verknüpfungen und Muster geht, ist der spielerische Lernansatz ohne viel abstrakte Theorie entscheidend. Lernen bedeutet nicht, Informationen zu speichern, sondern neuronale Netze aufzubauen. Und diese Netze entstehen vor allem durch Praxis, durch permanente Wiederholung.
Und warum sollen die ersten paar Stücke nun einfach sein? Weil theoretische Übungen kaum zum Aufbau der neuronalen Netze beitragen. Stattdessen passiert schnell etwas, das nicht passieren sollte: Es verstärkt sich der Eindruck, dass das Lernen zäh sei, und man verliert die Motivation.
Wenn alle Teildisziplinen eines Stücks einfach zu stemmen sind, sodass du dich als Anfängerin oder Anfänger gleich spielerisch dransetzen und üben kannst, entstehen dagegen positive Erfahrungen und Verknüpfungen.
Wichtig: „Spielerisch“ heißt im Kontext des Klavierlernens gewiss nicht „planlos“. Es heißt, dass wir den Prinzipien der natürlichen Funktionsweise unseres Gehirns folgen. Natürlich wird es immer Menschen geben, die mit Theorie super klarkommen und es sogar schätzen, wenn man zuerst allen theoretischen Stoff durchgeht. Für die Mehrheit der Anfängerinnen und Anfänger gilt aber das Gegenteil.
Und wenn der Klavierunterricht auf dieser Erkenntnis aufbaut und mehr Zeit für Praxis statt Theorie vorsieht, sind die Weichen zu schnell merkbaren Fortschritten gestellt.
Musikschulen sind beispielsweise sehr oft theoretisch veranlagt und arbeiten obendrauf mit Lehrheften, die eigentlich zur Ausbildung qualifizierter Musikerinnen und Musiker gemacht wurden. Das Spielerische, Locker-Leichte fehlt dort. Bei uns im Online-Klavierunterricht sieht es schon anders aus.
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